Nun ist die Saison also vorbei. Wir sind dem Abstieg noch einmal davongekommen. So eine Saison wollen wir nicht unbedingt nochmal erleben. Heftiges Verletzungspech mit den schweren Verletzungen von Henne und Mulle, schwache Leistungen, Gegner mit absoluten Rumpftruppen und zuhause akuter Zuschauerschwund. Insgesamt eine recht verkrampfte Saison, in der eigentlich jeder von uns unter seinen Möglichkeiten blieb. Und um für mich allein zu sprechen, die erste Regiosaison nach der ich heilfroh bin, dass sie endlich vorbei ist (wie man wohl bereits an der mangelnden Spielberichtsmotivation ablesen konnte – sorry dafür!).
Nach einer Reihe ungenutzter Chancen und unglücklicher Auftritte kulminierte diese Saison schließlich in einem ultimativen Endspiel für uns: der Relegation. Der Gegner aus Windsbach war uns nahezu völlig unbekannt und auch die Stärke der bayrischen Oberliga nur schwer für uns einzuschätzen. Die Anspannung im Vorfeld war immens; noch einmal eine Woche gut trainiert und die Zweifel an der eigenen Stärke hinfort geredet. Das Spiel der Spiele sollte also um 17:00 Uhr starten. Wir legten von 11 Uhr bis 13 Uhr nochmal ein lockeres Training ab, bevor es im Gasthof Baalsdorf noch eine finale Stärkung für uns gab.
Pünktlich um 17:00 Uhr ging es dann vor diesmal recht ordentlicher Kulisse los.
Wir wussten, dass die Doppel essentiell für den weiteren Spielverlauf werden könnten und hatten uns entschlossen, die miteinander erfahrensten Kombinationen ins Rennen zu schicken. Doppel 1, bestehend aus Henne und Kempo, konnte einen recht sicheren 3:0 Sieg landen, während es am Nachbartisch deutlich knapper zu ging. Phil und ich (diese Saison eher für mäßige Leistungen bekannt) kämpften uns in die Partie hinein, gingen verdient mit 2:1 in Führung, um uns dann nach 7:10 Rückstand auch noch den vierten Satz zu klauen. Das Duell der Dreierdoppel wurde eine ganz enge Kiste – wieder hatten unsere Mannen in einem durchaus hochklassigen Doppel knapp die Nase vorn. 3:0 nach den Doppeln; so kann es weitergehen…
… und so ging es auch weiter. Hendrik rang den extrem dominant aufspielenden Benes nun ebenfalls in fünf Sätzen nieder und ich konnte nach geklautem ersten Satz (4:9 gegen mich) den gegnerischen Spitzenspieler Bindac 3:1 in Schach halten.
Nun war klar, sollten wir auch gegen das stärkste Paarkreuz der Gäste, die Mitte, punkten können, so wäre uns der Sieg wohl nicht mehr zu nehmen. Und unser Mitte, in Gestalt von Phil und Kempo lieferte ab. Phil siegte ziemlich ungefährdet gegen Kostadinov und Kempo schlug den starken Birkmann mit 3:2. Besonders schön, dass sich Robert mit einem so wichtigen Sieg verabschieden konnte; die Zuschauer honorierten ihn mit Standing Ovations. 7:0 Zwischenstand – Wahnsinn!
Im unteren Paarkreuz wirkte Yankee ziemlich verkrampft und geriet recht schnell mit 0:2 in Rückstand. Im weiteren Verlauf hatte Yankee seine Emotionen nicht immer im Griff, fuchste sich aber mit beinahe arrogantem Spiel wieder in die Partie. Den fünften Satz gewann Robert schließlich mit 11:8 und demonstrierte trotz insgesamt mäßigem Spiel seine Nervenstärke. Den letzten Punkt sollte nun eigentlich Falko gegen den aufgerückten Berr beisteuern. Dieser wehrte sich jedoch heftig und rang Falko mit 15:13 im Entscheidungssatz nieder. Vor allem das clevere Aufschlagspiel des Windsbachers machte Falko die gesamte Partie über zu schaffen.
Den Schlusspunkt in diesem denkwürdigen Spiel setzte bezeichnenderweise unser Hendrik. Hendrik, der erst vor knapp 2 ½ Wochen nach seiner 6-monatigen Verletzungspause wieder ins Training einstieg und in unserem Team so schmerzlich vermisst wurde. Umso bemerkenswerter auch sein zweiter Sieg gegen den unbequemen Bindac. Nach klarer 2:0 Führung sah man einen kleinen Bruch im Spiel unseres Einsers. Bindac wurde stärker und das Spiel fand seinen Höhepunkt im fünften Satz. 9:9 der Spielstand; die Nerven angespannt. Dann ein schlechter Rückschlag von Bindac, gefolgt von einer krachenden Vorhand von Henne – 10:9. Ein halblanger Rückhandoberschnittaufschlag in die gegnerische Vorhand wird zum Ass und beendet das Match zu unseren Gunsten. Endstand 9:1. Freude und Erleichterung machten sich breit. Der Sieg im Relegationsspiel war sicherlich verdient, wenn auch deutlich zu hoch ausgefallen. In fünf von sechs Fünfsatzspielen blieben wir siegreich und hatten auch ansonsten meist das Glück des Tüchtigen auf unserer Seite. Nach einer solchen Saison, in der uns die „Seuche“ förmlich an den Schlägern zu kleben schien, sicherlich nicht ganz selbstverständlich. Insgesamt eine sehr überzeugende Vorstellung des Teams, welches durch Kampf und Willen die eigene Unsicherheit ausschalten konnte und voll und ganz da war, als es drauf ankam. Da bleibt mir nur noch Danke zu sagen an alle Helfer und Zuschauer für ihre Unterstützung und natürlich an unseren Mitspieler Robert Kempe, der sich zwei Saisons lang mit uns der Regionalliga gestellt hat und in dieser Zeit das Team sportlich und vor allem menschlich um tolle Varianten bereichert hat.
Als Neuzugang für die kommende Saison steht nun bereits Timo Arendt vom Preetzer TSV (Oberliga Nord-Ost) fest. Timo, der seit kurzer Zeit in Leipzig wohnt, hat nochmal richtig Bock auf Regionalligatischtennis und trainierte auch schon unter der Saison bei uns mit. Ob er genau weiß, worauf er sich da mit uns eingelassen hat, wird sich noch herausstellen. Wir haben jedenfalls ein sehr gutes Gefühl dabei und freuen uns die nächste Saison mit ihm bestreiten zu können. Eine ausführlichere Vorstellung folgt dann direkt vor der neuen Saison.
Zum Abschluss des Relegationsberichts noch ein Kompliment an unsere Gegner des TSV Windsbach; die trotz des für sie sicherlich enttäuschenden Spielverlaufs durchaus ordentliche Leistungen zeigen konnten und stets fair blieben. Vielleicht können die Windsbacher ja trotz der Niederlage dennoch nächste Saison in der Regionalliga starten und somit die Chance auf Revanche erhalten…
Ein Saisonabschlussbericht wird in näherer Zukunft noch folgen und die noch ausstehenden Spielberichte zumindest kurz zusammenfassen.
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