Saisonende – Klassenerhalt in drei Akten
Nach dem Unentschieden gegen Sponeta und dem überraschenden Sieg gegen Magdeburg, war der Relegationsplatz schon so gut wie sicher. Unsere letzten beiden Spiele bescherten uns mit Rosenheim und Versbach zwei spielstarke bayrische Teams in eigener Halle. Wirklich intressant zu sehen war, wie stark wir uns nach dem eher mäßigen Spiel in Erfurt am Saisonende präsentieren konnten. Was ein wenig Lockerheit und etwas mehr Selbstvertrauen dann auf einmal bewirken können ist schon erstaunlich.
Erster Akt: Rosenheim
Gegen die Rosenheimer legten wir ähnlich los wie schon zuvor gegen Magdeburg. Rosenheim musste allerdings auch auf ihren starken Jugendspieler Wetzel und auf ihre Nummer 6 verzichten und traten stattdessen lediglich mit zwei Bezirksligaspielern im hinteren Paarkreuz an.
Da Timo in diesem Spiel aussetzte und ich wieder an Bord war, stellten wir die Doppel etwas um und ließen mich an Hendriks Seite im Einserdoppel auflaufen. In einem taktisch sehr intensiven Spiel gelang Henne und mir ein knapper Erfolg gegen Heeg/Hundhammer. Eine Topleistung brachten am Nachbartisch Phil und Mulle, die die südamerikaische Angriff/Abwehr-Kombination Sanchi/Yokota mit 3:2 niederhalten konnten. Interessant zu sehen, dass Mulle im Doppel durchaus gut gegen Abwehr spielen kann, während er im Einzel ansonsten gegen defensive Spielsysteme meist unter akuter Ladehemmung leidet.
Das 3:0 in den Doppeln war erneut der entscheidende Schritt zum Gesamtsieg.
Oben wurde durch Hendrik (3:1 gegen Yokota) und durch Phil (15:13 im Fünften) in einem echten Hammrspiel gegen Sanchi sauber nachgewaschen und unsere Führung ausgebaut.
Mittig schaffte ich es erneut meine Superkraft, dass Spieler gegen mich schlechter spielen als sie es eigentlich können, hervorragend einzusetzen und bezwang den etwas mit sich hadernden Hundhammer. Robert spielte phasenweise sehr dominant gegen Heeg, verlor aber oftmals zum Satzende hin den Faden und somit auch mit 1:3 das Spiel gegen den stets ruhig und besonnen agierenden Rosenheimer.
Falko und Mulle verloren zwar jeweils überraschend den ersten Satz gegen bemerkenswert kämpfende Bezirksligaspieler, machten davon angestachelt dannach allerdings kurzen Prozeß mit ihren Kontrahenten.
Den Schlusspunkt setze, etwas zum Leidwesen von Phil (der bereits seinen Sieg gegen Yokota ins Trockene gebracht hatte…), schließlich Hendrik mit seinem hauchdünnen 13:11 Sieg im Entscheidungssatz gegen den Argentinier Sanchi. 9:1 Endstand!
In der Summe sicherlich etwas zu hoch ausgefallen und natürlich begünstigt durch die Schwächung unsere Gäste auf den hinteren Positionen, dennoch natürlich vor allem im oberen Paarkreuz eine sehr starke Leistung.
Zweiter Akt: Versbach
Zum letzten Heimspiel der Saison wurde es gleich zu Beginn etwas emotionaler, da wir sowohl den schon länger bekannten Abschied von Phil als auch den sehr kurzfristigen Abschied von Mulle bekanntgeben und durchführen mussten.
Mit den Versbachern wartet auch noch ein ziemlich harter Brocken auf uns, der uns in den letzten Aufeinandertreffen meist ziemlich zestört hatte.
Da Phil sich zum Abschied nochmal ein Doppel mit mir gewünscht hatte, traten wir ohne gemeinsame Spielpraxis gegen das Einserdoppel der Gäste an und verloren trotz anfänglich passabler Leistung relativ klar unser vorerst letztes Doppel. Da Henne und Timo am Nachbartisch in fünf Sätzen leider ebenfalls verloren, standen wir von Beginn an gehörig unter Druck. Glücklicherweise konnten Robert und Mulle das gegnerische Dreierdoppel knapp bezwingen und uns so im Spiel halten.
Hendrik lieferte sich einen großen Kampf mit Geist und behielt letztlich mit 3:2 die Oberhand. Phil führte schnell mit 2:0 gegen Ball, der Selbigen aber im weiteren Spielverlauf immer kontrollierter und präziser auf die gegnerische Tischhälfte retournierte und, wenn auch teilweise sehr eng, die nächsten drei Sätze zu Versbacher Gunsten entscheiden konnte.
Ich schaffte es leider nicht gegen den ballsicheren Bindhammer beim Stand von 1:1 nach Sätzen und 10:7 nach Punkten den dritten Satz zu gewinnen und verlor schließlich mit 1:3 gegen einen Gegner, der vor allem in engen Spielsituationen, trotz teilweise guter Bälle von mir, stets die bessere Antwort parat hatte. Timo stellte gegen Theissmann beim Stand von 1:1 nach Sätzen und 6:2 Führung leider weitesgehend das Spielen ein und verlor den Satz mit 6:11 und im Folgesatz leider auch das Spiel.
Paul verlor gegen einen der besten Spieler im unteren Paarkreuz, Rösner, trotz gutem Spiel mit 1:3. Dass wir weiterhin im Spiel blieben, verdankten wir diesmal Yankee, der uns mit seinem 3:1 Erfolg gegen Weinhold am Leben hielt. Zwischenstand 3:6.
Als Hendrik gegen einen seiner Lieblingsgegner (Ball) mit 1:3 den Kürzeren zog, war das Spiel aus unsere Sicht eigentlich schon fast gelaufen. Keiner wusste mehr wo jetzt noch die Punkte herkommen sollten. Doch unterstützt vom tollen Publikum peitschten wir uns gegenseitig nocheinmal zu höchstleistungen an und versuchten uns an der Wende im letzten Heispiel der Saison. So glückte Philipp im Abschiedspiel der so heiß ersehnte Einzelsieg gegen Geist, den er mit starker Leistung 3:0 von der Platte schickte.
Mein Spiel gegen Theissmann fühlte sich wiedermal sehr intensiv an; entsprechend froh war ich am Ende über meinen hart erkämpften 3:2 Erfolg. Timo verlor mit 1:3 gegen den starken Bindhammer – 5:8.
Rober ließ nun in einem absoluten Wahnsinnsspiel seinen Gegenüber Rösner überhaupt nicht zur Entfaltung kommen. Entweder Robert machte mit unglaublichen Bällen sofort den Punkt oder sofort den Fehler. Rösner war trotz seiner Spielstärke mehr oder weniger nur Statist am Tisch – lediglich Robert agierte. Dieses vorletzte Einzel der Saison bot nahezu alles: ungläubiges Staunen und lautstarke Belustigung (der Yankee hat schon manchmal ne drollige Art…). Benno Rösner fasste am Ende des fünften Satzes treffend zusammen: „Erst trifft der (Yankee) 15 Ballwechsel keinen Ball und dann schießt er mir wieder acht ein!“. Ein 3:2 Sieg der besonderen Art.
Am Nachbartisch warf Mulle wiedereinmal seinen gesamten Kampfgeist in die Wagschale und siegte schließlich unter großem Applaus und „Mulle!Mulle!“-Sprechchören in seinem letzten Einzel für den TTC. 7:8 – Entscheidungsdoppel.
Henne und Timo ergänzten sich wieder prächtig, spielten sich immer am Satzende in einen Rausch und gewannen angetrieben von einer nun wahrlich tollen Athmossphäre das finale Doppel mit 3:0 und krönten somit unsere Aufholjagd nach 3:7 Rückstand und bescherten uns ein tolles Saisonende und natürlich nicht zuletzt Phil und Mulle einen absolut würdigen Abschied.
Bedanken möchten wir uns natürlich bei den vielen Zuschauern, die die Stimmung ordentlich zum kochen brachten, bei den Mädels der ersten Damen für ihren Einsatz am Imbiss und nicht zuletzt auch bei den Verbachern für ihren tollen, stets fairen sportlichen Einsatz. So stellen wir uns Tischtennis in Holzhausen vor; so kann eine Saison wirklich öfter zu ende gehen.
Dritter Akt:
Das lange Warten auf die Absage der Relegation. Bis drei Tage vor dem Spieltermin mussten wir darauf warten, dass die Relegation und der damit verbundene mögliche Abstieg abgesagt wurden. Was die Vögel schon lange vorher von den Bäumen zwitscherten, bewahrheitete sich also kurz vor dem angesetzten Spiel. Somit ist es also äußerst wahrscheinlich, dass wie auch in kommenden Saison in der Regionalliga antreten werden. Zwar sind wir noch auf der Suche nach einer Ergänzung oder Verstärkung, jedoch werden wir, sollte nicht noch irgendetwas Unvorhergesehenes passieren, unser Recht auf die Regionalliga auch ohne weitere Verstärkung in der nächsten Saison wahrnehmen.
Eine Saisonauswertung mit der allseits beliebten Spielerbenotung folgt in Kürze…
Hier regierte der TTC!